Kleine Details, große Wirkung

 
 

50 Jahre Altstadtfreunde

Die Altstadtfreunde haben vor wenigen Wochen ihr 50-jähriges Jubiläum im alten Rathaussaal gefeiert. Es gab viel Lob von allen Seiten, weil die „Altstadtkümmerer“, so könnt man den Verein auch nennen, sich nicht nur für architektonisch wichtige Gebäude eingesetzt haben, sondern auch für die eher kleinen Dinge: Die Chörleins, die Brunnen, die Dachgauben und die Türen.

Verein kämpft für den Erhalt architektonischer Schätze

Wer einmal ein von Altstadtfreunden saniertes Haus sich genauer anschauen konnte, der wird erkennen, wie respektvoll mit den noch vorhandenen Dingen und Einbauten umgegangen wird. Wenn aber etwas ergänzt werden muss, dann hat das ein exzellenter Handwerker oder eine exzellente Handwerkerin gemacht. Die Altstadtfreunde haben sehr früh erkannt, dass ein Anwesen vor allem in den Details stimmig sein muss, wenn es Nutzer und Betrachter begeistern soll. Ein reiner baulicher Erhalt, erzielt mit den modernsten Mitteln des Bauhandwerks ist zu wenig, wenn das Gebäude in seiner ganzen Schönheit glänzen soll.

Stadt Nürnberg ignoriert Ästhetik im Stadtbild

Es verwundert etwas, dass die Stadt Nürnberg daraus nichts lernen will. Oberbürgermeister Marcus König hat in seiner Lobesrede zwar zugegeben, wie wichtig das Bemühen auch um die kleinen Dinge im Stadtbild ist, doch in der Stadtverwaltung hat sich diese Erkenntnis noch nicht durchgesetzt. In der Bergstraße wurden mehrere große Blumenkübel, verkleidet in den Farben Blau, Blutrot und Orange aufgestellt, die völlig beliebig wirken. Damit wird das ästhetische Potential Nürnbergs, das die Stadt für Touristen oder Einheimische hat, nicht genutzt oder gesteigert.

 

Wo ist die Bergstraße?

 
 

Beliebigkeit statt Schönheit

Das Gegenteil ist der Fall: Es entsteht der Eindruck, dass die Stadtverwaltung wieder einmal nicht weiß, was sie tun soll. Schönheit ist zwar subjektiv, aber beliebig ist nie schön.

Solche grauenhaften Kübel passen nicht in eine enge Altstadt. Weder in Venedig, noch in Florenz oder in Siena – auch nicht in Nürnberg.

 
 
 

Auch nicht hübsch

Blumenkübel im Strandkorblook stehen in der Hans-Sachs-Gasse, vielleicht wegen der Nähe zum Stadtstrand.

 

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